Not macht erfinderisch – in den freien Radios schon fast eine Doktrin.
Das Freie Radio für Stuttgart gibt regelmäßig das Printmagazin Modulator heraus. In den Anfangsjahren gab es in vielen freien Radios ähnliche Druckerzeugnisse. Sie sind teils Öffentlichkeit für das vielfältige Programm, enthalten aber auch journalistisch aufbereitete Inhalte. Die meisten Radio-Print-Magazine sind wieder verschwunden – nicht so beim Freien Radio für Stuttgart. Alle fragen sich – wie macht ihr das, personell, inhaltlich, finanziell?
Bei einer Online Session im Juli 2020 hat uns Boris in das Geheimnis eingeweiht: Das Drupal CMS der Homepage ermöglicht einen XML Export für Adobe Indesign, der sowohl für das Printmagazin, als auch für den Newsletter verwendet wird. In den Newsletter werden nur Sendereihen aufgenommen, die zur aktuellen Ausstrahlung beschreibende Details hinterlegt haben. So werden die rund 250 Redakteure und Redakteurinnen motiviert das Redaktionssystem zu füllen.
Die hierarchische angelegte Struktur hilft auch bei der Strukturierung der Veröffentlichungen: Redaktionen können mehrere Sendereihen zugeordnet werden. Jede Sendereihe belegt einen Sendeplatz im Programmschema. Zu jeder einzelnen Ausstrahlung einer Sendereihe lassen sich Informationen mit Artikelbild und eine Playlist hinterlegen.
Im Sendeschema wird default-mäßig die Beschreibungen zur Sendereihe angezeigt. Sind Beschreibungen zu einer Ausstrahlung (Sendungsdetails) vorhanden werden diese dargestellt. Die URLs der Sendungsdetails generieren sich aus dem Sendetermin einer Aussstrahlung. Eine Sendung am 21. Februar 2020 um 18 Uhr erhält so die URL https://www.freies-radio.de/sendungsdetails/202002211800. Termine werden sowohl für die Vergangenheit, als auch für die Zukunft angezeigt.
Das zweimonatlich erscheinende Printmagazin Modulator kennt daher nicht die Hektik des Redaktionsschluss in zivilgesellschaftlich organsierten Verlagen. Es müssen nicht haufenweise fehlende Artikel bei Ehrenamtlichen eingetrieben oder ersatzweise vom Angestellten für Öffentlichkeitsarbeit verfasst werden. Das CMS hilft die vorhandenen Ressourcen zu nutzen und ermöglicht einen kollaborativen Produktionsprozess, der optimal auf die Freiwilligen-Strukturen des freien Radios zugeschnitten ist.